Aufruf: Ausbau der Windenergie an Land

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Aufruf: Ausbau der Windenergie an Land

Windenergie (Erich Westendarp, pixabay.com)
Windenergie (Erich Westendarp, pixabay.com)
NABU-Bundesfachausschuss Energie & Klima ruft zu mehr Genehmigungen auf

„Wir brauchen ab sofort in Deutschland jährlich mindestens Genehmigungen für 1300 Windenergieanlagen an Land der 3MW-Größe für die Erreichung der Klimaschutzziele!“ Mit diesem Aufruf an die NABU-Gliederungen, an Gesellschaft und Politik möchte der NABU-Bun­des­fach­aus­schuss Energie und Klima auf die aktuelle Situation des Ausbaus der Windenergie aufmerksam machen.

Bei den aktuellen Rahmenbedingungen und durch den Personalmangel in den Genehmigungsbehörden werden, wenn es nicht sehr schnell zu Korrekturen kommt, in den nächsten Jahren mehr Anlagen aus der EEG-Förderng auslaufen und abgebaut werden, als Anlagen neu genehmigt werden. Der NABU-Bundes­fach­aus­schuss hat berechnet, dass in den kommenden zehn Jahren etwa 17.000 Windenergieanlagen aus der nach 20 Jahren auslaufenden EEG-Förderung herausfallen. Die Zukunft der meisten dieser Anlagen ist noch nicht geklärt, viele werden umweltverträglich abgebaut. Aufgrund geänderter Genehmigungsbedingungen kann an vielen Standorten keine neue Anlage errichtet werden (Repowering).

Zur Zeit werden kaum neue Anlagen genehmigt. Sogar bei Priorisierung von Energiesparen, Energie­effizienz, Photovoltaik und weiteren Strategien können nach Berechnungen des NABU-Bundes­fach­aus­schusses Energie und Klima die Klima­schutz­ziele überhaupt noch erreicht werden, wenn in den kommenden zehn Jahren jährlich mindestens 1.300 Windenergieanlagen an Land mit einer Gesamtleistung von mindestens 4 Gigawatt genehmigt und errichtet werden.


2020

Zur Begründung des Genehmigungsbedarfs und zur Erklärung der Berechnungen hat der NABU-Bundesfachausschuss Mitte 2020 zwei Papiere erstellt:

Neuberechnungen 10.2021

Der derzeitige Zubau und die aktuelle Anzahl der Genehmigungen reichen nicht annähernd, um die Ziele des Klimaschutzes und der Energiewende zu erreichen.

Durch die nach 20 Jahren auslaufende EEG-Förderung von Windenergieanlagen wird es zu einem erheblichen Genehmigungsbedarf für Repowering kommen, was neue Genehmigungen erfordert. Gleichzeitig werden viele Anlagen nicht am gleichen Standort repowert werden können. Diese müssen in der Anzahl an neuen Standorten ersetzt werden.

Bei geschätzten 800 WEA-Repowering/a (gesamt Rückbau ca. 16000, davon Repowering ca. 50%) steigt die durchschnittliche Leistung von 1,8MW/WEA auf ca. 4MW/WEA. Das entspricht insgesamt einem Abbau von 28,8GW und einem Neubau von 32GW, also einem Zuwachs von 3,2GW in den kommenden 10 Jahren. Dieses Repowering entspricht also fast nur einem Austausch bei gleicher Leistung und erfordert 80 WEA-Genehigungen/a.

Zusätzlich müssen für den notwendigen Zubau von 7GW/a mindestens 1750 WEA je 4MW genehmigt und in Betrieb genommen werden.

Bis 2035 steigt die Gesamtzahl der Anlagen von 29.608 WEA in 02.2020 nach dieser Schätzung um mindestens 18300 auf dann ca. 48000 WEA in Deutschland (ca. 150GW). Durch das bis 2050 folgende Repowering mit WEA der 5GW-Klasse könnte die Anzahl bis 2050 dann bei insgesamt gleichbleibender, installierter Leistung um ein Fünftel auf unter 40000 WEA zurückgehen.

Dies setzt allerdings starke Steigerungen in den anderen, naturverträglicheren Strategien (Einsparung, Effizienz, Photovoltaik, Senken, ...) und erhebliche Importe regenerativ erzeugter Energieträger voraus.

Kontakt: Jürgen Reincke, Sprecher NABU-Bundesfachausschuss Energie und Klima, Steigerhügel 1, 67659 Kaiserslautern, Tel.: 0631-66281, E-Mail: j.reincke@NABU-KL.de

2021
In 2021 hat der NABU-Bundesfachausschuss die Berechnungen aktualisiert und kommt auf einen mindesten jährlichen Genehmigungsbedarf von 1830 Windenergieanlagen:

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