Projektbericht
Rettungsaktion am Jagdhausweiher
VON DORIS THEATO (RHEINPFALZ, 26.03.2022)
Wie es um den Jagdhausweiher bestellt ist, ist kein Geheimnis: Dem Weiher fehlt Wasser. Ein gerade noch pfützenartiger Wasserstand zeichnete nun das Aus für riesige Mengen an Froschlaich ab. Das rief Naturschützer auf den Plan.
„Den Amphibien bei uns geht es allgemein nicht gut, die Populationen sind rückläufig“, spricht Michael Schröder vom Naturschutzbund NABU-Weilerbach die Dramatik an, die das schwindende Wasser am Jagdhausweiher bedeutete. Ein Spaziergänger hatte beim Nabu Alarm geschlagen und eine Rettungsaktion innerhalb kürzester Zeit losgetreten.
„Wir konnten doch nicht zusehen, dass die leider stark zunehmende Trockenheit am Jagdhausweiher für die dortigen Braunfrösche den kompletten Verlust ihrer Reproduktion nach sich zieht“, sagt NABU-Vorsitzender Schröder, der zudem auf eine besonders große Laichmenge in diesem Jahr verweist. Und so nahm die Laichrettungsaktion Fahrt auf. Der Nabu holte sich fachkundigen Rat bei Amphibienspezialist Christoph Bernd und stellte bei der Naturschutzverwaltung den Antrag, den Laich retten zu dürfen. Außerdem wurde der Besitzer des Geländes um Erlaubnis für die Aktion gebeten.
Wohin mit dem Laich? Diese Frage war dann auch schnell geklärt. Nach Experteneinschätzung bot sich der Kranichwoog bei Hütschenhausen als geeignetes Ersatzgewässer für den trockengefallenen Jagdhausweiher an. Die Genehmigung des Rettungsplanes durch die Behörde ließ nicht auf sich warten, die Helfer wurden zusammengetrommelt. 13 Laichretter
vom NBU Weilerbach, dem NABU Kaiserslautern, dem BUND Kaiserslautern und vom städtischen Umweltamt schritten umgehend zur Tat. Mit geeigneten Schöpfgeräten wurde der Laich vorsichtig aufgenommen und in Plastikkisten gesetzt, dort mit Wasser befeuchtet und verladen. Eile war angesagt. Nach eineinhalb Stunden war der Laich eingesammelt und
in ganze 40 Kisten befüllt.
Nun ging es zum Kranichwoog. Dort setzte Christoph Bernd hunderte Laichballen mit insgesamt mehreren Zehntausend Froscheiern an geeigneten Stellen in der Uferzone des Kranichwoogs aus. „Vorteilhaft ist hier auch, dass es bisher keine Fische im Gewässer gibt. Die Froscheier haben somit gute Chancen, sich zu Kaulquappen und schließlich zu Fröschen zu entwickeln“, blickt Schröder nach der Rettungsaktion nach vorne. Nun müsse man der Natur ihren Lauf lassen. Im Rahmen des Amphibienmonitorings am Kranichwoog wird das Ergebnis der Laichrettung weiter beobachtet werden und Erfolg oder Misserfolg der schnellen Laichumsiedlung offengelegt.
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