Der derzeitige Zubau und die aktuelle Anzahl der Genehmigungen reichen nicht annähernd, um die Ziele des Klimaschutzes und der Energiewende zu erreichen.
Durch die nach 20 Jahren auslaufende EEG-Förderung von Windenergieanlagen wird es zu einem erheblichen Genehmigungsbedarf für Repowering kommen, was neue Genehmigungen erfordert. Gleichzeitig werden viele Anlagen nicht am gleichen Standort repowert werden können. Diese müssen in der Anzahl an neuen Standorten ersetzt werden.
Bei geschätzten 800 WEA-Repowering/a (gesamt Rückbau ca. 16000, davon Repowering ca. 50%) steigt die durchschnittliche Leistung von 1,8MW/WEA auf ca. 4MW/WEA. Das entspricht insgesamt einem Abbau von 28,8GW und einem Neubau von 32GW, also einem Zuwachs von 3,2GW in den kommenden 10 Jahren. Dieses Repowering entspricht also fast nur einem Austausch bei gleicher Leistung und erfordert 80 WEA-Genehigungen/a.
Zusätzlich müssen für den notwendigen Zubau von 7GW/a mindestens 1750 WEA je 4MW genehmigt und in Betrieb genommen werden.
Bis 2035 steigt die Gesamtzahl der Anlagen von 29.608 WEA in 02.2020 nach dieser Schätzung um mindestens 18300 auf dann ca. 48000 WEA in Deutschland (ca. 150GW). Durch das bis 2050 folgende Repowering mit WEA der 5GW-Klasse könnte die Anzahl bis 2050 dann bei insgesamt gleichbleibender, installierter Leistung um ein Fünftel auf unter 40000 WEA zurückgehen.
Dies setzt allerdings starke Steigerungen in den anderen, naturverträglicheren Strategien (Einsparung, Effizienz, Photovoltaik, Senken, ...) und erhebliche Importe regenerativ erzeugter Energieträger voraus.
Kontakt: Jürgen Reincke, Sprecher NABU-Bundesfachausschuss Energie und Klima, Steigerhügel 1, 67659 Kaiserslautern, Tel.: 0631-66281, E-Mail: j.reincke@NABU-KL.de