Wespen- oder Hornissennest

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Wespen- oder Hornissennest

Entfernung oder Umsiedlung im Raum Kaiserslautern
Der NABU Kaiserslautern und Umgebung führt keine Umsiedlung oder Entfernung durch. Uns ist zur Zeit auch niemand im Raum KL bekannt, der die Umsiedlung machen könnte.
Es gibt bei uns verschiedene Wespenarten. Für das Entfernen oder Umsiedeln fast aller Arten brauchen Sie eine Genehmigung der Oberen Naturschutzbehörde (SGD-Süd in Neustadt). Ohne Genehmigung droht ein hohes Bußgeld!
Ab September/Oktober werden die Wespen durch kältere und feuchtere Witterung die Reproduktion einstellen und die Königinnen verlassen das Wespennest. Danach kann es problemlos entfernt werden. Es wird auch nur selten erneut besiedelt.
Eine Beratung zum Töten oder Empfehlungen, wer dies macht, geben wir nicht. Wir sind auch nicht für Genehmigungen „zuständig“.
tote Wespe (Helge May/NABU)
Die Arbeiterinnen vieler Wespenarten sterben bereits am Ende des Hochsommers,
die Völker von Gemeiner und Deutscher Wespe halten dagegen bis in den Oktober
hinein aus. Foto: Helge May/NABU

Praktische Tipps und wichtige Infos

Jedes Jahr im Hoch­sommer häu­fen sich die An­fragen beim NABU wegen Wespen- oder Hor­nis­sen­nestern. Dabei fliegen nur zwei der acht in Deutsch­land heimi­schen Wes­pen­arten auf Cola, Steak und Kuchen. Bei einem Wes­pen- oder Hor­nis­sen­nest am Haus oder im eige­nen Gar­ten soll­ten Sie nicht gleich zu dras­tischen Maß­nahmen greifen.

Aufklärung ist auch heute noch dringend notwendig, denn kaum eine Tiergruppe ruft so heftige Reaktionen hervor wie diese unter dem wissenschaftlichen Begriff Hautflügler zusammengefassten Insekten. „Die Tatsache, dass nur wenige Menschen mit der Lebensweise von Wespen oder Hornissen vertraut sind, hat zur Bildung von Mythen und Vorurteilen beigetragen“, erklärt NABU-Expertin Melanie von Orlow.

Durch eine bessere Einschätzung zum Teil bekannter Situationen können selbst Hornissen und Menschen friedliche Nachbarn werden. So ist es im Sommer ratsam, süße Nahrungsmittel im Freien abzudecken. Außerdem ist es sinnvoll, nicht nach anfliegenden Tieren zu schlagen.

Angstschweiß kann übrigens Angriffe auslösen. Dabei fliegen nur zwei der acht in Deutschland heimischen Wespenarten auf Cola, Steak und Kuchen. Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe haben den Wespen insgesamt einen schlechten Ruf eingebrockt. Die Leidtragenden sind die Hornissen und die im Freien, in Büschen oder unter Vordächern nistenden Langkopfwespen, deren Nester oft „vorsorglich“ ausgeräuchert werden.

Da Soziale Faltenwespen wichtige Dienste für Landwirte und Hobbygärtner leisten, indem sie unerwünschte Insekten wie Raupen und Fliegen fangen, sollte man bei Wespen- oder Hornissennestern im eigenen Garten nicht gleich zu drastischen Maßnahmen greifen. Wichtig ist es, den Nestbereich nicht zu erschüttern und sich in seiner Nähe nur langsam zu bewegen, um die Tiere nicht zu reizen. Das Einflugloch darf nicht verstellt oder angepustet werden. Wespen sind niemals grundlos aggressiv, sondern stechen nur zur Verteidigung des Nestes und ihres eigenen Lebens.

Freihängende, gut sichtbare Nester werden von den sehr friedfertigen Langkopfwespen angelegt und stellen kein Problem dar. Einzig die beiden Kurzkopfwespen Deutsche und Gemeine Wespe können lästig werden. Bei diesen, in dunklen Hohlräumen z. B. auch im Boden nistenden Arten mit sehr großen Völkern, ist auch das Stechrisiko höher.

NABU-Tipps zum gedeihlichen Miteinander

  • Am Kaffeetisch und beim Grillen: Wespen stechen sobald sie sich bedroht fühlen. Vermeiden Sie deshalb heftige Bewegungen.
  • Auch das Wegpusten der Tiere ist nicht ratsam: Das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal.
  • Nur zwei der acht heimischen Wespenarten stehen auf Süßspeisen und Fleisch / Wurst, nämlich Deutsche Wespe und Gemeine Wespe. Es ist sinnvoll, Nahrungsmittel im Freien abzudecken und Reste wegzuräumen.
  • Nach dem Essen sollte bei Kindern der Mund abgewischt werden, um die Wespen nicht anzulocken.
  • Dunkle, wallende Kleidung oder lange Haare stellen ein Beunruhigungspotential für Wespen dar.
  • Um von den ungeliebten Tischgästen gänzlich in Ruhe gelassen zu werden, empfiehlt sich eine Ablenkfütterung. Überreife Weintrauben fünf bis zehn Meter vom Ort des eigentlichen Geschehens entfernt aufgestellt, sind gut geeignet.
  • Abfallbehälter insbesondere in Parks, auf Spielflächen und Schulhöfen geschlossen halten.
  • Wespen können von Gerüchen wie Parfum, Cremes, Holzmöbelpolitur oder ähnlichen Düften angezogen werden. Außerdem fliegen Sie gerne auf bunte Kleidung.
  • Sobald man doch einmal gestochen wurde, hilft es, eine halbierte Zwiebel auf den Stich zu drücken. Durch die äthärischen Öle und Verdunstungskälte wird der Schmerz und die Schwellung gelindert.
  • Um Wespen, Bienen und andere Insekten aus dem Haus zu halten, empfiehlt es sich, Fliegengaze an Fenstern und Türen anzubringen, insbesondere an Küchen-, Bad- und Kinderzimmerfenstern.
  • Haben sich trotz aller Vorkehrungen Wespen ins Haus verirrt, wird ein Glas über das Insekt gestülpt und vorsichtig ein Stück Papier als Boden untergeschoben, um das Tier wieder nach draußen zu bringen.
  • Wespennester am Haus dürfen nicht einfach eingeschlossen werden, da sich die Tiere dann einen anderen Ausgang suchen und so ins Haus gelangen können. Am verschlossenen Einflugloch müssen Sie dann mit aggressiven Wespen rechnen.
  • Bleibt man auf einer Distanz von zwei bis drei Metern zum Nest und versperrt die Flugbahn der Wespen nicht, fühlen sie sich nicht bedroht.
  • Obst rechtzeitig abernten und aufsammeln. Blattläusen mit biologischen Maßnahmen vorbeugen beziehungsweise diese bekämpfen, da die süßen Ausscheidungen der Läuse Wespen anziehen.
  • Wespen können Holzverschalungen oder Holzverkleidungen leicht beschädigen, da sie das Holz als Grundstoff zum Bau ihrer Nester verwenden. Wenn Sie sicher gehen möchten, dass Ihre Holzverkleidungen intakt bleiben, sollten Sie diese lackieren.
  • Nach den ersten Frostnächten im Herbst gehen die Wespen ein. Man kann das Nest dann gefahrlos entfernen.
  • Falls eine Abtötung unumgänglich ist, wenden Sie sich an ökologisch arbeitende Schädlingsbekämpfer, die sich zum Beispiel am Berufsverbandsiegel des vFöS (Verein zur Förderung der ökologischen Schädlingsbekämpfung) erkennen lassen.
  • Lassen Sie sich immer erklären und zeigen, welche Mittel der Schädlingsbekämpfer einsetzen will. Insbesondere bei der Abtötung von Wespennestern in Rollladenkästen kann es durch ungeeignete Mittel zu einer unnötigen Raumluftkontamination kommen.
  • Übrigens besteht kein grundsätzlicher Anspruch des Nachbarns auf Entfernung des Nestes. Man haftet also nicht für das Nest und seine Folgen, es sei denn, man hat es gezielt und bewusst dort angesiedelt.
  • Die meisten Wespenarten sind kurzzyklisch und ab Ende August wieder verschwunden. Die Nester, die dann noch aktiv sind und wachsen, sind Nester der Deutschen oder der Gemeinen Wespe.
  • Generell kann man sagen, dass alle Arten, deren Nester man sieht – also freihängend im Gebüsch oder unter dem Schuppendach – den „unproblematischen“ Arten zuzuordnen sind, die frühzeitig verschwinden und die auch keine Bauschäden verursachen.
  • Wespennester in Rollladenkästen oder unter Dachziegeln sind in der Regel Nester von Kurzkopfwespen. Diese können, müssen aber nicht Schäden an der Bausubstanz anrichten. Achten Sie auf das Austragen von Material, wie Dämmung beispielsweise.
  • Hornissen machen keine unmittelbaren Bauschäden durch Benagen, wie das zum Beispiel Wespen tun können. Allerdings koten sie unterhalb des Nestes flüssig ab, dies kann Schäden am Bauwerk, wie Verfärbung oder Gerüche verursachen.
  • Hornissen genießen durch die Bundesartenschutzverordnung besonderen Schutz. Werden Nester ohne Genehmigung zerstört oder umgesiedelt, kann es zu hohen Geldbußen kommen.
  • Hornissen fliegen auch nachts. Sie lassen sich oft durch Lichtquellen anlocken, verfliegen sich im Haus und finden nicht mehr hinaus. Löschen Sie für eine kurze Zeit das Licht und öffnen Sie das Fenster weit.
  • Bereits vorhandene Nester nicht einfach ein- oder verschließen. Die Tiere können vor dem verschlossenen Eingang sehr aggressiv werden.

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