Projektbericht
Förderung der Feinde im Biotopschutzwald Kranzeichen
Fledermaus- und Nistkästen in den Kranzeichen aufgehängt
Die Waldabteilung Kranzeichen im Kaiserslauterer Stadtwald beherbergt ca. 300jährige stattliche Traubeneichen, die stellenweise dicht beieinander stehen und ehemals eine mehr oder weniger geschlossene Kronendecke gebildet haben. Seit ca. 10 – 15 Jahren werden immer wieder Eichen vom Eichenprachtkäfer stark befallen (Zweipunktiger Eichenprachtkäfer Agrilus biguttatus Fabricius).
Das massenhafte Auftreten dieser licht- und wärmeliebenden Käferart wird z.B. durch Kronenauflichtung begünstigt. Sind die Käfer massenhaft vorhanden, können auch Bäume befallen werden, die kaum Vorschädigung aufweisen.
Die Larven des Käfers bohren sich in das lebende Gewebe eines Baums (Kambium), legen hier zickzackförmige Fraßgänge an, die auch stammumfassend sein können und einen Baum innerhalb eines Jahres letal schädigen können. In den letzten Jahren sind etliche Eichen in der Waldabteilung befallen worden.
Im Rahmen eines Projekts des NABU und BUND wurden am 15. Dezember 2024 in Abstimmung mit dem Forstamt 22 Vogel- und Fledermauskästen in den Kranzeichen aufgehängt.
Hintergrund war, zu versuchen, Prädatoren zu fördern und so der massenhaften Vermehrung des Prachtkäfers entgegenzuwirken. Das Auftreten des Prachtkäfers wird u.a. auch durch den Fraß von Raupen der sogenannten Eichenfraßgesellschaft begünstigt (Frostspannerarten, Grüner Eichenwickler, Schwammspinner, Eichenprozessionsspinner u.a.), die zur Kronenauflichtung beitragen. Sie sind u.a. Beute von Vögeln und Fledermäusen.
Das Projekt ist zunächst auf 5 Jahre angelegt. Die Kästen werden jeweils im Herbst von einer Gruppe Freiwilliger vom NABU und BUND kontrolliert.
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