Projektbericht
Nistkastenbau bei IKEA
Großreinemachen in den Nistkästen im Ruheforst - Gestern Aktion des Naturschutzbundes
Ob altes Vogelnest, Insektenrückzugsraum oder kuscheliger Siebenschläferwohnraum, die Nistkästen im Ruheforst haben es in sich. Der Naturschutzbund Kaiserslautern (NABU) war gestern (Anmerkung: 14.01.2018) zum Großreinemachen angerückt.
Kalt und trocken, ideale Bedingung, um in aufgehängten Nisthilfen nach dem Rechten zu sehen. Das gilt für den heimischen Garten genauso wie für die acht Nistkästen, die im Ruheforst an Familienbäumen hängen. Die hängen da nicht einfach so. Im Ruheforst kann nicht jeder einfach irgendein Vogelhäuschen an seinen Baum hängen. Wer gerne die Natur unterstützen möchte, der schließt einen Vertrag mit dem NABU und erhält eine Nisthilfe an seinen Baum.
Der NABU pflegt und reinigt die Nisthilfen dann auch. Grün sind sie alle, die meisten sind sogenannte Meisenkästen mit kleinen Blechplatten um das Einflugsloch. Das soll verhindern, dass Spechte die Löcher vergrößern und den kleinen Vögeln der Wohnraum abspenstig gemacht wird. Fledermauskästen oder Nistplätze für Kauz und Baumläufer machen im Bereich des Ruheforstes ebenfalls Sinn, heißt es von den Naturschützern. „Wer sich einen Nistkasten an den Familienbaum hängt, der will ja auch einen Erfolg sehen“, verweist Frank Dohrmann vom Naturschutzbund darauf, dass es eben die Meisen sind, die sich in diesem Waldabschnitt gerne mit einer Wohnung unter die kleinen Flügel greifen lassen.
Gestern Aktion des Naturschutzbundes „Wir haben schon seit 2016 einen Nistkasten am Familienbaum hängen“, erzählt Familie Kalbus und auch, dass der verstorbene Vater ein Naturfreund war, deshalb im Ruheforst seine letzte Ruhe gefunden hat, und sicher Freude an solch einem Meisenkasten gehabt hätte. Bei der Reinigungsaktion im vergangenen Jahr kam in ihrer Nisthilfe das Nest eines Siebenschläfers zum Vorschein. „Auch gut“, sagen sie.
„Ob Siebenschläfer, Insekten, Hornissen oder Vogelnest, das ist alles Natur, das ist alles sehr wertvoll“, appelliert der Fachmann Dohrmann an alle, bei eventuellen Nistkästen in heimischen Gärten alles zu akzeptieren, was sich da eingerichtet hat. Im Ruheforst waren es tatsächlich auch Blaumeisen, die ihre Nester in die kleinen grünen Kästen gebaut hatten. Aufgepolstertes, noch grünes Moos wird beim gestrigen Hausputz unter anderem aus den Kästen geholt.
„Anfang Januar ist gut geeignet, um die Nisthilfen zu reinigen“, weiß Jürgen Reincke, der Vorsitzende im NABU Kaiserslautern und Umgebung, dass einige Vogelkundler eher den Herbst für solche Aktionen bevorzugen. Der Herbst habe in der Tat den Vorzug, dass sich keine Wintergäste in den Kästen aufhalten. Die störe man eventuell Anfang des Jahres. Allerdings könne man jetzt ausschließen, dass sich aktive Vogelparasiten in den Kästen befinden. „Die sind zwar nicht schlimm,führen aber doch auch schon mal zur kurzfristigen Hautreizung“, so Reincke.
Gereizt wurde gestern niemand. Im Gegenteil, nach getaner Arbeit verwöhnte sich die leicht durchgefrorene Gruppe mit „des Försters guter Erbsensuppe“. Der für den Ruheforst zuständige Stadtförster Tobias Foth hatte es sich nicht nehmen lassen, eine stärkende Suppe zu kochen und mitzubringen. Er glaubt auch, dass im nächsten Jahr schon mehr als acht Nistkästen an den Familienbäumen hängen werden. „Das mit den Kästen ist eine gute Aktion, die wir gemeinsam mit dem NABU nun noch mehr bekannt machen werden“, berichtet Foth von der Infotafel mit MusterNistkasten, die demnächst im Ruheforst aufgestellt wird und für weitere Unterstützung der Vogelwelt sorgen soll.
Quelle: RHEINPFALZ 15.01.2018, von DORIS THEATO
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