Projektbericht
„Naturschutz bewegt momentan jeden“
INTERVIEW: Jürgen Reincke vom NABU zum Mitgliederzuwachs von rund 800 Leuten im vergangenen Jahr
Rund 800 Mitglieder hat der Naturschutzbund Kaiserslautern und Umgebung (NABU) in einem einzigen Jahr dazu gewonnen. Stand Februar: 1070 Mitglieder. Was macht den Verein so attraktiv? Darüber hat sich Marita Gies mit dem Vorsitzenden Jürgen Reincke unterhalten.
Manch ein Verein würde sich die Finger danach lecken, einen solchen Mitgliederzuwachs in einem Jahr zu haben.Wie hat der NABU das gemacht?
Das geht natürlich nicht über Nacht. Das ist ein Ergebnis, das wir uns seit unserer Gründung im Jahr 2005 erarbeitet haben. Wenn man erst einmal einen positiven Bekanntheitsgrad hat, etwa über Aktionen und Veranstaltungen, dann zahlt sich das aus.
Manch ein Verein würde sich die Finger danach lecken, einen solchen Mitgliederzuwachs in einem Jahr zu haben.Wie hat der NABU das gemacht?
Das geht natürlich nicht über Nacht. Das ist ein Ergebnis, das wir uns seit unserer Gründung im Jahr 2005 erarbeitet haben. Wenn man erst einmal einen positiven Bekanntheitsgrad hat, etwa über Aktionen und Veranstaltungen, dann zahlt sich das aus.
Aber doch nicht in einem Jahr.
Wir haben aktive Mitgliederwerbung gemacht. Sie macht allerdings nur dann Sinn, wenn ein Verein und seine Arbeit bekannt sind. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren den Grundstein gelegt. In den letzten vier Jahren und auch 2012 haben wir zusammen mit dem NABU Weilerbach jeweils über 50 Veranstaltungen im Jahresprogramm.
Was sind das für Menschen, die Mitglied beim NABU werden?
Das reicht altersmäßig vom Rentner bis hin zu jungen Familien mit Kindern, die Umwelt und Natur für ganz wichtig halten. Als größter Umwelt und Naturschutzverband sind wir parteipolitisch neutral und peilen auf Bundesebene in diesem Jahr eine halbe Million Mitglieder an.
Nennen Sie einige Themen, die den Menschen am Herzen liegen.
Naturschutz bewegt momentan an jeder Stelle. Gerade im Zusammenhang mit der Energiewende oder dem Klimawandel. Hier stellt sich die zentrale Frage: Wird der Pfälzerwald für Windenergie geöffnet? Das ist ein ganz brisantes Thema und wir sind strikt dagegen.
Ist die Windenergie ein Thema, das die Leute umtreibt?
In jedem Gespräch, das man momentan führt, wird das Thema Windenergie angesprochen. Viele befürchten einen Ausverkauf der Natur. Die Finanznot vieler Kommunen führt zu einer Goldgräberstimmung beim Thema Windenergie.
Der NABU unternimmt viel mit und für Schulen.
Umweltpädagogik ist das Stichwort. Im Jahr 2010 haben wir über 1000 Schüler veranlasst, sich den Film „Die vierte Revolution – Energy Autonomy“ im Kino anzusehen. Zu unserem Bekanntheitsgrad hat auch das Anlegen des Naturwissenspfads Eselsbachtal beigetragen. Das ist bisher unser größtes Projekt. Der Naturwissenspfad soll als außerschulischer Lernort für fünfte bis zwölfte Klassen das Interesse und die Verbundenheit mit der Natur fördern und steigern.
Ihr Programm wird ergänzt durch Vorträge und Exkursionen, der Nabu baut Nistkästen, betreut sie und er betreibtBiotop-Pflege.
Wir betreuen mit dem NABU Weilerbach über 700 Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten. Im Januar hatten wir wieder in der Volkshochschule einen gut besuchten Workshop für Kinder über Nistkastenbau. Wir betreuen Streuobstwiesen in der Verbandsgemeinde Weilerbach oder mehrere Teiche am Glasbach bei Frankenstein. Wir waren Mitinitiator und Teilnehmer beiden Montagsspaziergängen gegen die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke. Das gehört auch zum Naturschutz.
Wenn Sie weitere Mitglieder gewinnen wollen, können Sie gerne eine Kontaktadresse nennen ...
NABU Kaiserslautern und Umgebung, Jürgen Reincke, Telefon 0631-66281, www.NABU-KL.de
