Naturnaher Garten

Naturnaher Garten

Zehn gute Vorsätze für Vogelschutz, Igel & Co.

Der NABU ruft alle Gartenbesitzer auf, das Jahr zu nutzen, um ihren Garten – ganz gleich, wie groß – in eine Zuflucht für Wildtiere des Siedlungsraumes zu verwandeln. Wir legen Ihnen diese "10 guten Vorsätze" für einen naturgerechten Garten ans Herz.

Sommerstaudenbeet - Foto: Helge May
Sommerstaudenbeet - Foto: Helge May

Alle aufgeführten Maßnahmen lassen sich leicht mit etwas Geschick umsetzen und werden jedem naturbegeisterten Gartenbesitzer und Kleingärtner schnell Freude bereiten, wenn sich die ersten tierischen Besucher einstellen. Wenn viele mitmachen, könnten viele Schmetterlingswiesen, Froschteiche, zehntausende Nistkästen und Bruthecken für Vögel geschaffen werden.

Sie wollen es lieber schriftlich? Alle unten stehenden Tipps sind auch in unseren NABU-Infobroschüren gesammelt. Sie erhalten die Broschüre „Gartenlust“ und die Broschüre „Wohnen nach Maß“ und viele weitere Informationsmaterialien bei uns in der Geschäftsstelle des NABU Kaiserslautern und Umgebung. Einen Termin zum Besuch der Geschäftsstelle oder den Kontakt für weitere Rückfragen erhalten Sie hier: Jürgen Reincke.


Vorsatz 1: Bau und Anbringung von Nistkästen für (Halb-)Höhlenbrüter

Gartenrotschwanz - Foto: NABU/Christoph Kasulke

Höhlenbrüter sind etwa Kohl- und Blaumeise, Sumpf-, Weiden- und Haubenmeise, Trauerschnäpper, Star, Zaunkönig, Kleiber; Halbhöhlenbrüter sind u.a. Grauschnäpper, Bachstelze, Rotschwänzchen.

Viele Vögel kämpfen neben der Futtersuche vor allem damit, einen geeigneten Brutplatz zu finden. Hier finden Sie Bauanleitungen und viele Tipps zur Reinigung, Anbringung und Pflege von Nistkästen.


Vorsatz 2: Den Schwalben helfen

Junge Rauchschwalben im Nest - Foto: NABU/Ingrid Marquardt

Schwalben kämpfen bei uns ums Übeleben. Sie können ihnen helfen beispielsweise durch den Bau und die Anbringung von Kotbrettchen, Nistsimse oder Schwalbennestern für Mehl- und Rauchschwalben an Gebäuden.

Sie wollen mehr über die Schwalben erfahren? Hier finden Sie Informationen und viele weitere Tipps. Vielleicht siedeln Sie sogar Schwalben bei sich an? Der NABU Rheinland-Pfalz belohnt Schwalbenfreunde mit einer Plakette.


Vorsatz 3: Bau und Anbringung von Fledermauskästen

Fledermauskasten für Zwergfledermäuse - Foto: Helge May

Als Tagesquartiere und Wochenstuben für Fledermäuse an Bäumen oder Gebäuden. Fledermäuse sind faszinierende Tiere, aber leider sind die 19 in Rheinland-Pfalz vorkommenden Arten selten geworden. Nahrungsmangel und Quartierverlust sind die wichtigsten Ursachen für den dramatischen Rückgang der Fledermauspopulationen.

Hier erfahren Sie mehr über die Flugkünstler und hier finden Sie Informationen zu Fledermauskästen zum selber bauen.


Vorsatz 4: Anlegen einer Blühwiese oder eines Blühstreifens

Schachbrettfalter auf Wilder Möhre - Foto: Frank Derer

Das Anlegen einer naturnahen, artenreichen Wiese hilft beispielsweise Hummeln, Schmetterlingen und anderen Insekten. Diese sind wiederum Nahrungsquelle für Fledermäuse.

Hier finden Sie Tipps für die Anlage einer Blühwiese und hier weitere Tips und Tricks zur Naturgartengestaltung.


Vorsatz 5: Pflanzung einer Bruthecke

Brombeeren - Foto: Helge May

Dies hilft strauchbrütende Vogelarten. Die Hecken sollten aus standort­gerechten, heimischen Gehölzen angelegt werden. Doch nicht nur Vögeln und Säugetieren bieten Hecken Nahrung, sondern auch uns Menschen.

Der NABU Niedersachsen hat gute Informationen zu Hecken zusammengestellt:
Hecken schmecken! Erfahren Sie mehr über den "Lebensraum Hecke".
Rat und Hilfe zu Gehölzpflanzungen und zur Heckenpflege.


Vorsatz 6: Die heimische Tierwelt besser kennenlernen

Zaunkönig - Foto: NABU/Günter Stoller

Dazu bietet der NABU vielfältige Möglichkeiten! Beteiligen Sie sich beispiels­weise bei den NABU-Vogel­zähl­aktionen "Die Stunde der Wintervögel" und "Die Stunde der Gartenvögel". Ende August können Sie bei der "Batnight" Fleder­mäuse beobachten.

Und auch Ihre NABU-Gruppe vor Ort freut sich, wenn Sie einfach vorbei­schauen und aktiv werden. In unserer Termindatenbank stehen viele Veran­staltungen, bei denen Sie mitmachen können.


Vorsatz 7: Teich anlegen

Gartenteich - Foto: Olaf Fedder

Ein Gartenteich ist Vogeltränke und Lebens­raum für Frösche, Kröten, Molche und Libellen. Und für den Menschen ein wunder­barer Natur­beobachtungs­platz.

Tipps zur Anlage eines Teiches finden Sie hier. Informationen speziell zu Lichtteichen finden Sie hier. Von diesen Klein­gewässern profitieren nicht nur seltene Amphibien­arten, sondern auch eine Vielzahl von Klein­lebewesen.

Eine Beratung für das Anlegen eines Natur­teiches oder eines naturnahen Schwimm­teiches bekommen Sie gerne beim Vorsitzenden des NABU Kaisers­lautern: Kontakt.


Vorsatz 8: Nisthilfe für Hautflügler installieren

Gehörnte Mauerbiene an einem Nistholz - Foto: Helge May

Viele Hummelarten und solitär lebende Wildbienen sind bei uns vom Aussterben bedroht. Helfen können Sie, indem Sie ihnen ein "Dach überm Kopf" einrichten.

Wie Sie eine Nisthilfe für Insekten sowie eine Insektenwand ganz einfach selbst herstellen können, erfahren Sie hier: Insekten-Nisthilfen selbst anfertigen.


Vorsatz 9: Bau und Aufstellung einer Igelburg aus Holz

Der Igel findet in einem naturnahen Garten Unterschlupf und Nahrung. - Foto: Thomas Munk

Mit Laub und Reisig abgedeckt ist eine Igelburg ein ideales Quartier für Igelmütter, denn dort können sie ihre Jungigel zur Welt bringen. Außerdem dient sie als Winterquartier in der dunklen Jahreszeit.

Ein Video für den Igelburgenbau und die Bauanleitung der Igelburg gibt es hier. Allerdings wird kein Igel in einer Betonwüste in die Igelburg einziehen. Deshalb zeigen wir Ihnen hier, wie Sie Ihren Garten insgesamt igelfreundlicher gestalten können.


Vorsatz 10: Dem Wald- und Gartenbaumläufer helfen

Singender Gartenbaumläufer - Foto: NABU/Kerstin Kleinke

Helfen können Sie durch den Bau und die Anbringung von Nistkästen speziell für Wald- und Gartenbaumläufer, die direkt mit offener Vorderseite an grobrindigen Stämmen angebracht werden müssen.

Der Baumläufer, der zu den "Spechtmeisen" gehört, läuft am Stamm empor, um mit ihrem pinzettförmigen Schnabel kleine Spinnen und Insekten aus der Rinde zu ziehen. Er brütet in diesen speziellen Nistkästen, die mit seitlichen Eingangsschlitzen versehen sind. Die Bauanleitung können Sie hier herunterladen.